Entscheidungshilfe: Wähle eins aus drei!
Unser Leben besteht aus einer Kette von Entscheidungen, die wir mal bewusster, mal weniger bewusst treffen. Diese Entscheidungen sind es, die festlegen, wie wir unsere Zeit nutzen und ob unsere Bemühungen auch irgendwann zum Erfolg führen.
Nun können wir bei einer langen To-do-Liste, bei anstehenden unangenehmen Aufgaben und herannahenden Deadlines noch so viel lamentieren, Ausreden erfinden, den Kopf in den Sand stecken oder anderen die Verantwortung zuschieben: Tatsache ist, dass wir im Grunde immer nur die Wahl zwischen drei Optionen haben. Diese sind:
- Sich jetzt um die anstehende Aufgabe kümmern und sie abzuarbeiten.
- Die anstehende Aufgabe auf später verschieben.
- Die Aufgabe ein für alle mal zu streichen und mit der Konsequenz zu leben, dass sie unerledigt bleibt. (Mal sind die Folgen dramatischer, mal macht es gar keinen Unterschied.)
Eine Variante der ersten Option soll nicht unerwähnt bleiben: Sie können die Aufgabe delegieren. Dann sind Sie sie auch los.
Aber tatsächlich verhalten wir uns oft so, als würde es eine vierte Option geben. Wir verschließen die Augen, ärgern uns, suchen Schuldige, reden uns ein, dass etwas anderes wichtiger ist oder uns noch irgendetwas fehlt, um die Aufgabe zu erledigen.
Tatsächlich sind das alles aber nur Varianten von Option 2: Die Aufgabe verschwindet nicht magisch, wir schieben sie nur vor uns her. Allerdings ist es eine sehr schlechte Variante der zweiten Option, da sie uns nicht befreit, sondern gedanklich blockiert: Wir wälzen das Problem, ohne der Lösung näher zu kommen.
Es ist daher sehr hilfreich, sich als Entscheidungshilfe zu merken, dass Sie sich immer nur für eine der drei Optionen entscheiden können. Wenn Sie diese Entscheidung nicht bewusst treffen, dann treffen Sie sie unbewusst – und landen dabei fast immer bei Option 2.
„Wähle eins aus drei!“ macht deutlich, dass es viel besser ist, sich bewusst und im Moment zu entscheiden. Die Aufgabe in die Länge zu ziehen bringt gar nichts: Wenn Sie sich für Verschiebung entscheiden, dann lassen Sie auch los und machen Sie sich für den Moment frei für etwas anderes.
Doch auch eine bewusste Entscheidung für Option 2 ist immer nur temporär, irgendwann steht die Aufgabe wieder an. Und irgendwann ist eine Entscheidung für Option 1 oder 3 unausweichlich.
Die Regel erinnert uns aber auch daran, dass wir die dritte Option, also die Aufgabe unerledigt zu lassen und einfach zu streichen, viel zu selten bewusst in Betracht ziehen. Dabei ist es befreiend und reinigend, einen klaren Schnitt zu machen. So wird Ihre To-do-Liste nicht nur kürzer, sie wird auch befriedigender. Denn streichen werden Sie bewusst vor allem solche Aufgaben, die viel Zeit kosten oder unangenehm erscheinen, aber wenig Nutzen bringen.