Soft Skills werden immer wichtiger
Die Berufswelt befindet sich im Wandel: Der technologische Fortschritt verändert in immer größerer Zahl und mit zunehmender Geschwindigkeit etablierte Berufsbilder, Algorithmen und Roboter werden in Zukunft immer häufiger Routinetätigkeiten übernehmen. Das wirkt sich auch auf das Einstellungsverhalten der Unternehmen und die persönliche Karriereplanung aus.
Durch den rasanten technischen Wandel werden berufstypische Qualifikationen, die in der Ausbildung oder im Studium erlernt werden, schrittweise zurückgedrängt. Diese Hard Skills werden zwar bei der Einstellung weiterhin vorausgesetzt, aber sie sind immer weniger geeignet, ein dreißig- oder vierzigjähriges Berufsleben im erlernten Job zu garantieren. Zu schnell ändern sich die technologischen und organisatorischen Rahmenbedingungen.
Perspektivisch gewinnen daher Soft Skills an Bedeutung. Hierbei handelt es sich um außerfachliche bzw. fachübergreifende Kompetenzen. Sie betreffen die Persönlichkeit und umfassen vor allem den Umgang miteinander und mit sich selbst. Typische Soft Skills sind Teamfähigkeit, Kritikfähigkeit, Lernbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Eigeninitiative und Empathie. Ihnen allen gemein ist, dass sie einerseits nicht „automatisiert“ werden können und andererseits die persönliche Flexibilität widerspiegeln, sich in neue Situationen und Rollen einzufinden.
Auch eine aktuelle LinkedIn-Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass Soft Skills an Relevanz gewinnen: 80 Prozent der befragten Personalerinnen und Personaler schreiben ihnen eine wachsende Bedeutung für den Unternehmenserfolg zu. Und 92 Prozent sind der Ansicht, dass Soft Skills eine ebenso hohe oder sogar höhere Bedeutung zukommt als Hard Skills. Die folgenden Fähigkeiten sind Arbeitgebern weltweit besonders wichtig:
- Kreativität
- Überzeugungskraft
- Teamarbeit
- Flexibilität
- Zeitmanagement
Während sich die Hard Skills von Bewerberinnen und Bewerbern jedoch anhand von Zertifikaten, Zeugnissen oder Einstellungstests überprüfen lassen, fehlt es bei der Beurteilung von Soft Skills oft an einer strukturierten Vorgehensweise. 68 Prozent der Personaler verlassen sich hauptsächlich auf die im Vorstellungsgespräch gesammelten Eindrücke. Lediglich 41 Prozent beurteilen Soft Skills im Rahmen eines festen Prozesses. Hier besteht also noch Nachholbedarf.
Wie sind Sie im Bereich Soft Skills aufgestellt? Wo sehen Sie in diesem Bereich Ihre Stärken und Schwächen?
Die gute Nachricht: Sie können an Ihren Soft Skills arbeiten und diese verbessern. Da es keine formalen Qualifikationen für Soft Skills gibt, gilt hier Learning by doing. Zukünftig werden diese Fähigkeiten nicht nur für Führungskräfte verstärkt über den beruflichen Werdegang entscheiden.