Sie haben das Recht, sich wohlzufühlen
Wie geht es Ihnen? – Wer auf diese Frage keine ausgewogene Antwort parat hat, macht sich verdächtig. Es darf uns nicht zu schlecht gehen, aber auch nicht zu gut. Und nur selten gibt jemand freiwillig zu, dass er Zeit hat, die er einfach mal genießt. Was auch daran liegen kann, dass es solche Zeiten gar nicht gibt.
Es sich mal so richtig gut gehen zu lassen, sich wirklich wohlzufühlen: Das gönnen wir uns nur selten. Und tatsächlich gibt es ja im Alltag ständig Problemchen, die einem den Tag vermiesen können. Und ein Anlass zum Jammern lässt sich immer finden. Aber selbst, wenn es mal keinen Grund zum Jammern gibt, erlauben wir uns oft gar nicht, uns wirklich wohlzufühlen und dazu zu stehen.
Aber damit verkennen wir zwei wichtige Aspekte:
- Wir haben ein Recht darauf, es uns gut gehen zu lassen.
- Sich wohlzufühlen und es sich gut gehen zu lassen ist eine Momentaufnahme. Damit verleugnen wir weder den Alltag noch die Probleme in der Welt. Aber wir können so einfach die Akkus mal wieder aufladen.
Der zweite Punkt ist der wichtigste: Wenn Sie es sich nicht erlauben, sich tatsächlich wohlzufühlen, dann laugen Sie sich aus. Das überträgt sich auf Ihre Stimmung, auf Ihre Umwelt, auf Ihre Produktivität. Sie geraten in eine Abwärtsspirale und ziehen andere mit.
Daher ist es wichtig, dass Sie es sich ganz gezielt erlauben, dass es Ihnen gut geht und Sie diesen Zustand auskosten. Nicht 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche. Das wäre auch nicht realistisch. Aber wie wäre es mit 30 Minuten am Tag?
Nehmen Sie sich 30 Minuten, um den Alltag abzustreifen und sich wirklich wohlzufühlen. Wie Sie die 30 Minuten nutzen, bleibt Ihnen überlassen. Vielleicht trinken Sie ein gutes Glas Wein und hören klassische Musik. Vielleicht legen Sie sich in die Badewanne. Lesen Sie in einem guten Buch, treiben Sie Sport, gehen Sie in der Küche bei der Zubereitung einer ganz tollen Mahlzeit auf, reaktivieren Sie ein vernachlässigtes Hobby. Oder gehen Sie ganz einfach spazieren.
Es geht nicht darum, was Sie machen, sondern dass Sie dabei den Stress des Alltags wirklich für eine Weile ausblenden. Versuchen Sie, in diesen 30 Minuten jede Ablenkung zu vermeiden: kein Telefon, kein Internet, keine Ablenkung durch Gedanken an das Chaos auf dem Schreibtisch, das nächste Meeting oder den längst fälligen Wohnungsputz.
Versuchen Sie es. Sie können sich die 30 Minuten dann nehmen, wenn es am besten in Ihren Tagesablauf passt: morgens vor der Arbeit, nach Feierabend, vor dem Zubettgehen, in der Mittagspause. Sie können sich 30 Minuten nicht leisten? Dann 15 Minuten, jeden zweiten Tag. Wichtig ist, dass Sie es sich erlauben, sich diese Wohlfühl-Phasen zu schaffen. Und dass Sie es regelmäßig tun.