Scrum
Scrum ist ein Prozess-Rahmenwerk zur Entwicklung und Erhaltung komplexer Produkte. Es wurde von Ken Schwaber und Jeff Sutherland entwickelt und soll Menschen in die Lage versetzen, komplexe adaptive Aufgabenstellungen anzugehen und produktiv und kreativ Produkte mit dem höchstmöglichen Wert auszuliefern. Ursprünglich in der Software-Entwicklung eingesetzt, erobert Scrum immer mehr Unternehmensbereiche.
Scrum (kein Acronym, sondern die Bezeichnung einer Spielsituation im Rugby und zu deutsch etwa “Gedränge”) ist weder ein Prozess noch eine Technik zur Erstellung von Produkten, sondern ist vielmehr als Rahmenwerk zu verstehen, innerhalb dessen verschiedene Prozesse und Techniken zum Einsatz gebracht werden können. Scrum macht die relative Wirksamkeit Ihres Produktmanagements und Entwicklungsvorgehens sichtbar, so dass Sie sich verbessern können.
Das Scrum-Rahmenwerk besteht aus Scrum Teams und den mit ihnen verbundenen Rollen, Ereignissen, Artefakten und Regeln. Durch die Regeln von Scrum werden die Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen den Ereignissen, Rollen und Artefakten bestimmt.
Der Ansatz von Scrum ist empirisch, inkrementell und iterativ. Er beruht auf der Erkenntnis, dass viele Entwicklungsprojekte zu komplex sind, um in einen vollumfänglichen Plan gefasst werden zu können. Ein wesentlicher Teil der Anforderungen und der Lösungsansätze ist zu Beginn unklar. Diese Unklarheit lässt sich beseitigen, indem Zwischenergebnisse geschaffen werden. Anhand dieser Zwischenergebnisse lassen sich die fehlenden Anforderungen und Lösungstechniken effizienter finden als durch eine abstrakte Klärungsphase.
In Scrum wird neben dem Produkt auch die Planung iterativ und inkrementell entwickelt. Der langfristige Plan (das Product Backlog) wird kontinuierlich verfeinert und verbessert. Der Detailplan (das Sprint Backlog) wird nur für den jeweils nächsten Zyklus (den Sprint) erstellt. Damit wird die Projektplanung auf das Wesentliche fokussiert.
Ziel ist die schnelle und kostengünstige Entwicklung hochwertiger Produkte entsprechend einer formulierten Vision. Die Umsetzung der Vision in das fertige Produkt erfolgt nicht durch die Aufstellung möglichst detaillierter Lasten- und Pflichtenhefte, sondern in Scrum werden die Anforderungen in Form von Eigenschaften aus der Anwendersicht formuliert. Die Liste dieser Anforderungen ist das Product Backlog. Diese Anforderungen werden Stück für Stück in zwei bis vier Wochen langen Intervallen, sogenannten Sprints, umgesetzt. Am Ende eines Sprints steht die Lieferung eines fertigen Teilprodukts (das Product Increment). Das Produktinkrement sollte in einem Zustand sein, dass es an den Kunden ausgeliefert werden kann (potentially shippable product). Im Anschluss an den Zyklus werden Produkt, Anforderungen und Vorgehen überprüft und im nächsten Sprint weiterentwickelt.
Scrum ist für Teams mit einer Größe von drei bis neun Personen konzipiert. Typisch für Scrum sind klar strukturierten, zeitlich begrenzten Meetings wie der „Daily Scrum“ (max. 15 Minuten zu Arbeitsbeginn, stehend), bei dem sich die Teammitglieder über die jeweils anstehenden Aufgaben sowie Probleme verständigen.
Ausführliche Informationen und das Scrum-Regelwerk finden sich beispielsweise im offiziellen Scrum Guide auf ScrumGuides.org, der auch in einer deutschsprachigen Version als kostenloser Download verfügbar ist. Rund um Scrum hat sich mittlerweile ein fast unüberschaubares Angebot an Hilfsmitteln sowie Informations-, Schulungs- und Zertifizierungsangeboten entwickelt.
(Erstellt mit Informationen aus Wikipedia und ScrumGuides.org.)