Lenzing baut Kapazitäten im Burgenland aus
Die Lenzing Gruppe baut die Kapazitäten zur Produktion der Spezialfaser TENCEL® am burgenländischen Standort Heiligenkreuz aus. Nachdem alle Genehmigungen vorliegen, startete der Ausbau im März 2017 mit einem Spatenstich von Lenzing-Vorstandschef Stefan Doboczky, den Geschäftsführern von Lenzing Fibers, Heiligenkreuz, Bernd Zauner und Dieter Eichinger, sowie Landeshauptmann Hans Niessl und Wirtschafts-Landesrat Alexander Petschnig.
„In den Ausbau der Produktionskapazitäten unserer hochwertigen botanischen Spezialfasern investieren wir in Heiligenkreuz in den kommenden zwölf Monaten rund 70 Millionen Euro“, sagt Doboczky. „Damit reagieren wir auf die weltweit starke Nachfrage nach neuartigen TENCEL® Premium-Fasern wie die RefibraTM Faser, in der Zuschnittabfälle aus der Produktion von Baumwollbekleidung und aus Holz als Rohstoff vereint sind. Diese Faser leistet einen viel beachteten Beitrag zur Kreislaufwirtschaft in der Modebranche und wurde im Februar von unserem strategischen Partner Inditex in ihren Zara-Geschäften sehr erfolgreich auf den Markt gebracht.“
Die Investition bringt zusätzliche Kapazitäten von jährlich etwa 25.000 Tonnen an Fasern. Diese werden den Kunden ab Ende des ersten Quartals 2018 zur Verfügung stehen. „Wir sind in Heiligenkreuz vor 20 Jahren mit der Produktion von Lyocellfasern gestartet und haben den Standort zum einem der größten industriellen Arbeitgeber im Südburgenland ausgebaut. Die neue Investition ist ein weiterer Meilenstein in dieser Erfolgsgeschichte und bringt der strukturschwachen Region einen erneuten Wachstumsschub“, sagt Zauner.
Lenzing nahm vor 20 Jahren in Heiligenkreuz seine erste Produktionsanlage in Betrieb, die Lyocell-Fasern in großen Mengen herstellt. Die Fasern werden heute unter dem Markennamen TENCEL® vertrieben. Eine aktuelle Studie unter wissenschaftlicher Leitung von Friederich Schneider, Professor an der Johannes Kepler Universität in Linz, errechnete erhebliche regionalwirtschaftliche Effekte durch das Lenzing-Werk Heiligenkreuz. Neben den rund 230 Arbeitsplätzen bei Lenzing Fibers selbst werden durch die wirtschaftlichen Aktivitäten in der Region insgesamt rund 940 Arbeitsplätze langfristig gesichert. Die zusätzliche Wertschöpfung durch das Werk für das Südburgenland beträgt rund 102 Millionen Euro pro Jahr.
In den 20 Jahren des Bestehens wurden kumuliert fast 700.000 Tonnen Fasern aus Heiligenkreuz abgesetzt und meist in alle Welt, bis nach China, Korea und Japan, exportiert. Das Werk Heiligenkreuz wurde auf Grund der rasch wachsenden Nachfrage kontinuierlich erweitert. Lenzing hat bisher insgesamt rund eine dreiviertel Milliarde Euro in den Auf- und Ausbau der Produktionskapazitäten für TENCEL® Fasern investiert und produziert diese Spezialfasern neben Heiligenkreuz auch in Lenzing, in Mobile (USA) und in Grimsby (Großbritannien).
Die in Heiligenkreuz eingesetzte Lyocell-Technologie zeichnet sich durch besondere Umweltfreundlichkeit aus. Die Cellulosefasern werden aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz in einem Verfahren mit geschlossenen Kreisläufen gewonnen, sodass es nur ein Minimum an umweltbelastenden Emissionen gibt. TENCEL® Fasern haben aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften ein besonders breites Anwendungsgebiet, sowohl in der Modewelt als auch im technischen Bereich und bei Vliesstoffen. Lenzing ist weltweit der mit großem Abstand führende Hersteller von Lyocellfasern und entwickelt diese Technologie kontinuierlich weiter.
(Quelle: ots / Lenzing AG)