Industrie 4.0
Die erste industrielle Revolution bestand in der Mechanisierung mit Wasser- und Dampfkraft, darauf folgte die zweite industrielle Revolution: Massenfertigung mit Hilfe von Fließbändern und elektrischer Energie, daran anschließend die Digitale Revolution, der Einsatz von Elektronik und IT zur weiteren Automatisierung der Produktion wurde üblich.
Gegenstand der vierten industriellen Revolution, Industrie 4.0, ist die intelligente Fabrik (Smart Factory), die sich durch Wandlungsfähigkeit, Ressourceneffizienz und Ergonomie sowie die Integration von Kunden und Geschäftspartnern in Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse auszeichnet. Nachdem bislang vor allem die effiziente Massenproduktion im Vordergrund stand, geht es bei Industrie 4.0 um eine stärkere Individualisierung (bis zur Losgröße 1) der Industrieproduktion unter den Bedingungen einer hoch flexibilisierten Fertigung (Mass Customization).
Die für Industrie 4.0 notwendige Automatisierungstechnik soll durch die Einführung von Verfahren der Selbstoptimierung, Selbstkonfiguration, Selbstdiagnose und Kognition intelligenter werden und die Menschen bei ihrer zunehmend komplexen Arbeit besser unterstützen. Als wesentliche technologische Grundlagen werden unter anderem das Internet der Dinge, autonome Systeme und Big Data angesehen.
Die Vision “Industrie 4.0” ist allerdings nicht unumstritten: Während sich in den USA große Unternehmen zusammengeschlossen haben, um im Industrial Internet Consortium (IIC) gemeinsame Standards zu erarbeiten, werfen Kritiker den europäischen Initiativen vor, in Gremienarbeit zu ersticken und außer der Förderung von Leuchtturmprojekten keine Relevanz zu besitzen.
Eine weitere, häufig geäußerte Kritik adressiert vor allem die gesellschaftlichen Auswirkungen der intendierten neuen industriellen Revolution: Durch die zunehmende Vernetzung und Selbststeuerung bei gleichzeitiger Minimierung der Losgrößen optimiert sich der Mensch immer weiter selbst aus dem Fertigungsprozess hinaus, so Gegner der Entwicklung. Ihre Befürchtung ist, dass nicht mehr nur Routinetätigkeiten von Computern übernommen werden, sondern zunehmend hochqualifizierte Tätigkeiten. Bei der Optimierung hin zur Individualfertigung und der Selbstoptimierung der Systeme seien künftig auch Einsatzplaner, Techniker, Logistiker und Manager obsolet und würden die Systeme nur ausbremsen.
(mit Material von Wikipedia)