Heikle Gespräche richtig geführt
Ziehen Sie sich auch lieber zurück, wenn die Meinungen auseinander gehen, viel auf dem Spiel steht und eine Menge Emotionen im Spiel sind? Dann haben Sie wahrscheinlich schlechte Erfahrungen gemacht. Und damit sind Sie nicht allein:
Es ist eine Ironie des Schicksals, dass wir kommunikativ immer schlechter werden, je heikler ein Gespräch wird! Manche werden laut, andere bekommen keinen geraden Satz mehr heraus, vielen fehlt die Konzentration und sie können dem Gegenüber gar nicht mehr richtig zuhören, wenn es “um die Wurst” geht. Das Ergebnis sind festgefahrene Situationen und Gesprächsverläufe, mit denen niemand wirklich zufrieden sein kann.
Doch sich einfach damit abzufinden oder solchen Situationen aus dem Weg zu gehen ist eine schlechte Lösung. Vielmehr ist es wichtig, sich aktiv mit der Situation auseinanderzusetzen und an der eigenen Dialogfähigkeit zu arbeiten.
Bereiten Sie sich auf heikle Gespräche vor!
- Konzentrieren Sie sich auf das, was Sie wirklich wollen, und behalten Sie die Ziele und Interessen der anderen in Erinnerung.
- Verweigern Sie Entweder-oder-Entscheidungen, bei denen einer zum klaren Verlierer wird. Suchen Sie nach Kompromissen, die allen Beteiligten erlauben, das Gesicht zu wahren.
- Achten Sie darauf, wann das Gespräch heikel wird: Wann kommen Aggressivität und Stress auf, wann werden GesprächsteilnehmerInnen auffällig still oder weichen aus?
- Sorgen Sie für Sicherheit: Missverständnisse können durch Kontrastieren aufgedeckt werden, achten Sie auf gegenseitigen Respekt und suchen Sie nach gemeinsamen Absichten.
- Trennen Sie die Fakten von der Geschichte: Hinterfragen Sie, was eine vernünftige, rationale und anständige Person tun würde.
- Interessieren Sie sich aktiv für die Belange der anderen, aber drücken Sie Ihre eigenen Ansichten selbstbewusst aus.
- Entscheiden Sie, wie Sie sich entscheiden, und dokumentieren Sie Ihre Entscheidung und deren Umsetzung.
Wer gut vorbereitet in heikle Gespräche geht, kann ihnen viel Gutes abgewinnen. Und unterschätzen Sie keinesfalls die Bedeutung des letzten Punktes: Bleiben Sie die Dokumentation und Umsetzung zu lange schuldig, dann bricht das Thema wieder auf!