Fehleranalyse: Die fünf „Warum?“
Die Aufgabe von Führungskräften ist es nicht nur, die Richtung vorzugeben und Aufgaben zu verteilen, sondern auch die Entwicklung zu überwachen und Fehlentwicklungen zu erkennen und zu korrigieren. Und irgendwas läuft immer anders als geplant.
Doch oft ist es gar nicht so einfach, die wahre Fehlerursache zu erkennen und abzustellen. Zu komplex sind Unternehmensprozesse und Wechselwirkungen, zu sehr sind viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einem Tunnelblick unterworfen, der die Sicht auf die tatsächlichen Probleme verstellt.
Eine sehr einfache und trotzdem leistungsfähige Methode, um Ursachenforschung zu betreiben, besteht in fünf aufeinanderfolgenden „Warum?“-Fragen.
Die erste ist trivial und betrifft den eigentlichen Auslöser:
„Warum ist der Fehler/die Fehlentwicklung aufgetreten?“
Doch statt einfach die erstbeste Antwort auf diese Frage zu akzeptieren und die Schuld zuzuordnen, erfolgt die nächste „Warum?“-Frage, um den Grund für diese Handlung, Entwicklung oder Entscheidung zu analysieren. Und so weiter. Gibt es für eine Entwicklung mehrere Gründe, so werden diese wiederum separat mit der Methode vertiefend untersucht.
Mithilfe der „Warum?-Fragetechnik entsteht so ein Ursachenbaum, an dessen Spitze die beobachtete Fehlentwicklung steht und dann Ursachen auf erster, zweiter, dritter, vierter und fünfter Stufe zusammengetragen werden.
Auf allen Ebenen kann anschließend untersucht werden, ob die jeweilige Ursache beabsichtigt war oder selbst eine Fehlentwicklung darstellte. Anschließend wird der Ursachenbaum genutzt, um die identifizierten Schwachstellen zu beheben.
Die Methode hilft, die wahren Ursachen von Problemen und die Zusammenhänge bei komplexen Prozessen zu verstehen, und sie schützt davor, den Nächstbesten zum Schuldigen zu machen.
Häufig zeigt sich bei Anwendung der Technik auch, dass die Komplexität des Problems zunächst unterschätzt wurde und es keine einzelne Ursache gibt, sondern eine Verkettung von unvorhergesehenen Umständen.
(Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)