Drohne (Einsatz in der Logistik)
Drohnen sind unbemannte Flugkörper, die ganz unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen können. So werden Drohnen beispielsweise erfolgreich in der Überwachung aus der Luft eingesetzt, zur Anfertigung eindrucksvoller Luftbildaufnahmen (v.a. Videos), Wärmebildaufnahmen und Architekturdaten (bis hin zu 3D-Daten) von Gebäuden usw. Eine besondere Anwendung, die wie eine Utopie anmutet, ist der Einsatz in der Logistik zur Zustellung von Päckchen und Paketen.
Eine Drohne kann entweder autark durch einen Computer oder vom Boden über eine Fernsteuerung geflogen werden. War die Technik bis vor wenigen Jahren noch prohibitiv teuer und der Einsatz somit auf militärische und Überwachungsaufgaben beschränkt, so halten Drohnen mittlerweile sowohl im Hobby-Bereich als auch im Bereich der professionellen Video- und Fotodokumentation Einzug.
Zahlreiche Unternehmen arbeiten daran, Drohnen in der Logistik einzusetzen, darunter Google und Amazon. Die Deutsche Post AG erforscht ebenfalls den Einsatz von Paketkoptern für besonders eilige Sendungen. Die bei den Tests zum Einsatz kommenden Drohnen können kleinere Nutzlasten bis ca. 5 kg Gewicht transportieren und haben eine Reichweite von maximal 15 bis 20 km. Die hierbei zum Einsatz kommenden Drohnen sind in der Regel Octocopter, also Fluggeräte, die über eine symmetrische Anordnung von 8 kleinen Rotoren mithilfe von Sensoren selbständig eine stabile Fluglage, Flughöhe, Geschwindigkeit und Flugrichtung halten können. Es wird aber auch mit anderen Bauformen experimentiert. Auch moderate Windböen und Funkunterbrechungen stellen solche Drohnen nicht vor unüberwindliche Hindernisse und führen in der Regel nicht zum Absturz. Selbst bei Problemen können die Drohnen in der Regel selbsttätig in einen Notmodus schalten und zumindest eine sichere Landung vornehmen.
Außenstehende mutmaßen häufig, dass sich der Einsatz von Drohnen in der Logistik nicht lohnen kann, da die Nutzlasten zu gering sowie der Aufwand und die Risiken, denen die Drohne im Flug und bei der Landung ausgesetzt ist, zu hoch sind. Aber schon heute rechnet sich der Einsatz in bestimmten Szenarien, z.B. um Medikamente und andere eilige Lieferungen auf Inseln, Halligen, Bohrinseln oder auch abgelegene Berghütten zu bringen.
Zugegeben: Das sind Spezialeinsätze, der Einsatz zur Belieferung von Endkunden birgt größere Herausforderungen. Schließlich muss die Drohne die Gegenstände koordiniert abliefern und darf sie nicht einfach abwerfen, die benötigten Transportbehälter müssen zudem retourniert werden. Auch besteht die Gefahr, dass Drohnen gezielt abgeschossen oder anderweitig „vom Himmel geholt“ werden: Im Internet wird bereits scherzhaft zum „Tontaubenschießen mit Preisen“ aufgerufen. Auch sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Zulassung von Drohnen als Logistiklösung im öffentlichen Bereich bislang nicht geklärt.
Getestet wird aber auch der Einsatz im B2B-Segment und sogar innerhalb eines Unternehmens. Hier sind die Probleme, die im Bereich der Endkundenversorgung auftreten, vernachlässigbar: Es können spezielle Landebereiche definiert werden, die Retournierung der Transportbehälter ist bei regelmäßiger Belieferung leichter zu koordinieren, es ist gewährleistet, dass die Drohnen „erwartet“ werden usw.
Zugleich kann der Einsatz von Drohnen hier bestimmte Straßentransporte ersetzen, die durch verstopfte Transportwege, steigende Transportkosten und den Personalaufwand nur ab einer bestimmten Transportmenge sinnvoll sind. Drohnen können hier zu einer wesentlich flexibleren Transportlösung werden – allerdings können die Wetterbedingungen den Einsatz von Drohnen zeitweilig auch erheblich erschweren, da Stürme und Schnee problematisch für die Drohnen sind; gegen leichten Regen und moderaten Wind sind die modernen Prototypen allerdings bereits immun.
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