Digitale Transformation
Die digitale Transformation (auch „digitaler Wandel“) bezeichnet einen fortlaufenden, in digitalen Technologien begründeten Veränderungsprozess, der die gesamte Gesellschaft und insbesondere Unternehmen betrifft. Basis der digitalen Transformation sind digitale Technologien, die in immer schneller werdender Folge entwickelt werden und somit den Weg für wieder neue digitale Technologien ebnen.
Extern getriebener Wandel von Geschäftsprozessen
Im engeren Sinne wird als digitale Transformation häufig der durch digitale Technologien oder darauf beruhenden Kundenerwartungen ausgelöste Veränderungsprozess innerhalb eines Unternehmens bezeichnet. Die digitale Transformation geht aber viel weiter und darüber hinaus. Sie ist ein Veränderungsprozess, der eine Vielzahl von Aspekten unserer Gesellschaft betrifft.
Es geht also keineswegs darum, dass Unternehmen eine Internet- oder Facebook-Präsenz benötigen oder der Bäcker um die Ecke jetzt sein Brot auch per Online-Shop verkaufen soll. Vielmehr sind es Informations- und Kommunikationsströme, die sich verändern und durch digitale Techniken effizienter, schneller (Echtzeit) oder überhaupt erst möglich (Big Data, IoT) werden.
Eine starke treibende Kraft der digitalen Transformation stellt die Erwartung von Individuen unter anderem den Unternehmen und dem Staat gegenüber dar. Dies stellt Unternehmen wie auch den Staat vor neue Herausforderungen, da diese bislang eher angebotsgetrieben agierten, also selbst bestimmen konnten, in welcher Geschwindigkeit und in welche Richtung sie sich entwickeln. Hinzu kommt, dass diese Akteure aufgrund ihrer Strukturen eher starr und häufig wenig flexibel sind. Sie können daher von Start-ups und Nischenanbietern überholt werden, die sich rascher auf die modernen Erfordernisse einstellen können.
Zugleich führt die digitale Transformation auch dazu, dass in traditionellen Unternehmen sehr plötzlich und für Außenstehende unerwartet große Veränderungen notwendig werden, die zu massiven Entlassungswellen führen (im zweiten HJ 2017 u.a. Siemens, Allianz, Hewlett Packard, Bankensektor).
Andauernder Veränderungsprozess
Die digitale Transformation ist ein fortlaufender Veränderungsprozess. Die digitalen Technologien sowie deren vielfältige Möglichkeiten und Potenziale der Verwertung und Anwendung sind die „Enabler“ der digitalen Transformation. Auf dieser Basis entsteht eine Vielzahl von Möglichkeiten, es verschwinden aber genauso schnell andere und werden obsolet. Dies hat auch Auswirkungen auf bestehende und neue Geschäftsmodelle, auf die Kundenwahrnehmung und letztlich auf die Jobsicherheit.
Für Unternehmen ist die digitale Transformation vielschichtig. So können digitale Verwertungspotenziale, sofern sie richtig genutzt werden, zu unvorstellbarem Wachstum zum Beispiel eines Start-ups führen. Aber genauso können durch das Nicht-Verstehen dieser digitalen Verwertungspotenziale große Unternehmen in Bedrängnis geraten (zum Beispiel Kodak und RIM/Blackberry oder Nokia).
Die digitale Transformation hat auch massive Auswirkung auf die Organisationsstruktur von Unternehmen. Die digitalen Technologien sind nicht länger nur mehr ein Werkzeug, um die Geschäftsprozesse zu unterstützen, sondern sie sorgen dafür, dass Organisationen neu gestaltet werden (müssen). Dies liegt unter anderem daran, dass KundInnen inzwischen erwarten, über verschiedene Kanäle mit einer Organisation in Kontakt treten zu können.
Wandel unabdingbar
Diese Veränderungen machen es nötig, dass sich Unternehmen agil den neuen Gegebenheiten anpassen müssen, um nicht von der Konkurrenz abgehängt zu werden. Sie müssen proaktiv agieren, um diese neuen Gegebenheiten mitzugestalten. Die Fähigkeit zur Anpassung von Software, um die geänderten Organisationsstrukturen zu unterstützen, wird dadurch zur Schlüsselkompetenz eines Unternehmens im digitalen Zeitalter. Die Neugestaltung macht aber auch eine neue Kultur im Umgang mit MitarbeiterInnen nötig. Auf der individuellen Ebene bedeutet dies, dass es immer seltener wird, den erlernten Beruf auf Lebenszeit im gleichen Unternehmen auszuüben.
Vor allem aber ist wichtig, dass Unternehmen wie MitarbeiterInnen verinnerlichen, dass mit der digitalen Transformation eben nicht nur Internet und E-Business gemeint sind, sondern sich mit den Geschäftsmodellen auch viele Berufsbilder verändern – und das nicht nur einmal, sondern in Zukunft immer wieder aufs Neue und mit zunehmender Geschwindigkeit.
(Quelle: Digitale Transformation @ Wikipedia)