Deutlich mehr Aussteller aus Nah-/Mittelost und Afrika auf deutschen Messen
Im Jahr 2016 waren auf deutschen Messen deutlich mehr Aussteller aus Afrika, dem Nahen und Mittleren Osten, aber auch aus Lateinamerika vertreten als bisher. Wachstumstreiber bei den internationalen Beteiligungen sind aber weiterhin auch China und die Region Süd-Ost-Zentral-Asien. Insgesamt kamen im Jahr 2016 auf die internationalen und nationalen Messen 3,9 % mehr ausländische Aussteller als auf die jeweiligen Vorveranstaltungen. Dies ergab eine Auswertung des AUMA, des Verbandes der deutschen Messewirtschaft.
Aus der Volksrepublik China kamen nochmals fast 6 % mehr Aussteller im Vergleich zu den Vorveranstaltungen der 2016er Messen; damit hat China nun mit Abstand die größte Zahl an Beteiligungen auf den deutschen Messen mit mehr als 15.000 Ausstellern. Indien dagegen verzeichnete einen Rückgang von 4 %. Insgesamt kamen 2016 aus Süd-Ost-Zentral-Asien mehr als 30.000 Aussteller auf die Messen in Deutschland, ein Plus von rund 4,5 %.
Der Nahe und Mittlere Osten erzielte mit +23 % das höchste Ausstellerwachstum aller Wirtschaftsregionen; hier geht es aber insgesamt nur um rund 1.700 Messestände. Die beiden größten Aussteller aus der Region, Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate, legten um 23 bzw. 13 % zu. Besonders bemerkenswert ist aber der Ausstellerzuwachs von über 70 % aus dem Iran, der inzwischen auf 40 Messen präsent ist, von Lebensmitteln bis zum Schiffbau.
Die Beteiligungen aus den größeren Ländern der Europäischen Union wuchsen unterdurchschnittlich, teilweise stagnierten sie auch. Immerhin kamen aus Spanien und Frankreich jeweils rund 3,5 % mehr Aussteller. Einige kleinere „jüngere“ EU-Staaten drängen geradezu auf den Messeplatz Deutschland, wie etwa Slowenien (+15 %), das inzwischen auf mehr als 100 deutschen Messen mit 550 Beteiligungen vertreten ist. Insgesamt kamen aus den EU-Staaten gut 2 % mehr Aussteller.
Die afrikanischen Staaten steigerten ihre Messebeteiligungen in Deutschland um bemerkenswerte 17 % auf jetzt 1.900 Beteiligungen. Dabei verzeichnete Ägypten (+17 %) erstmals gleich viele Aussteller wie das sonst führende Südafrika (je 410 Beteiligungen). Auch andere nordafrikanische Länder legten stark zu, wie Marokko (+24 %) und Tunesien (+31 %). Generell unterliegen die Beteiligungen aus Afrika, gerade aus den kleineren Ländern, erheblich jährlichen Schwankungen. Offensichtlich mangelt es oft an klaren Exportstrategien.
Einen überdurchschnittlichen Ausstellerzuwachs – um rund 11 % auf fast 2.300 Beteiligungen – gab es auch aus Lateinamerika.
Argentinien als zweitgrößtes Ausstellerland der Region legte um rund 8 % zu, Brasilien um 3,5 %, Mexiko als drittgrößtes um 17 %. Aber auch die kleineren Länder wie Chile, Kolumbien und Peru verzeichneten zweistellige Zuwachsraten. Offensichtlich sehen diese Länder im europäischen Markt eine auch perspektivisch wichtige Exportregion.
(Quelle: ots/AUMA e.V.)