Der Arbeitsrhythmus neu gedacht
Haben Sie das Gefühl, zu viel zu arbeiten und trotzdem zu wenig erledigt zu bekommen? Damit sind Sie nicht alleine. Die Überstunden, die in Unternehmen anfallen, erreichen immer neue Höchststände. Aber das heißt nicht, dass unsere Produktivität im gleichen Maße steigt.
Im Gegenteil: Studien zeigen, dass unser 8-Stunden-Arbeitstag eigentlich suboptimal ist. Und das sagt Ihnen auch Ihr Gefühl: Selbst wenn Sie länger arbeiten, sind Sie nicht wirklich produktiver. Sie sind nur länger am Arbeitsplatz und versuchen so, zumindest produktiv zu wirken.
Wichtig für eine optimale Produktivität ist das Verhältnis von konzentrierten Arbeitsphasen und Pausen. Sie kennen das: Irgendwann ist die Luft raus, egal, wie sehr Sie sich bemühen. Und auf der anderen Seite: Wenn Sie zu oft unterbrochen werden und keinen Gedanken zu Ende bringen können, geht auch nichts voran.
Eine Studie des Medienunternehmens Draugiem Group hat vor einiger Zeit untersucht, wie das ideale Verhältnis von konzentrierter Arbeit und Pausen aussieht. Das Ergebnis: 52 zu 17.
52 zu 17
Das bedeutet, Sie sollten 52 Minuten konzentriert an einem Projekt arbeiten und danach 17 Minuten Pause einlegen. Dann geht es weiter mit 52 Minuten konzentrierter Arbeit, einer weiteren 17-minütigen Pause usw.
Wichtig dabei ist, dass diese Pausen wirklich als Pausen genutzt werden – weg vom Arbeitsplatz, keine Mails checken, nicht surfen. Gehen Sie an die frische Luft, sprechen Sie mit Kollegen (aber nicht über die aktuellen Projekte), machen Sie ein paar Fitnessübungen, erfrischen Sie sich mit Obst und leichten Speisen.
Die Studie hat gezeigt, dass 8-Stunden-Arbeitstage dann gar nicht notwendig sind, um die gleiche bzw. sogar eine höhere effektive Produktivität zu erreichen. Machen Sie einfach so viele 52-17-Slots, bis Sie merken, dass jetzt „nichts mehr geht“.
Bewusstsein schaffen
In vielen Unternehmen ist es gar nicht so einfach, sich ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem man 52 Minuten konzentriert und ohne größere Unterbrechungen am Stück arbeiten kann. Aber genau das ist das Spannende an diesem Ergebnis: Sie müssen ja nicht gleich in die Vollen gehen, aber versuchen Sie mal gezielt, Phasen konzentrierter Arbeit und bewusste Pausen abzuwechseln, vor allem für komplexere und forderndere Aufgaben.
Auch bei der Arbeit im Homeoffice können Sie die Strategie anwenden und sich hier sogar einen Timer stellen.
Das 52-17-Verhältnis hat sich in der Studie als optimal für unser Gehirn herausgestellt, aber schon dann, wenn Sie überhaupt Ihr Verhältnis von Arbeits- und Pausenphasen gezielt beobachten und verbessern, gewinnen Sie. Denn einfach länger am Schreibtisch zu sitzen bedeutet eben nicht, dass man auch etwas geschafft bekommt.