Der 4-Punkte-Plan für ein menschenorientiertes Führungscoaching
von Elmar Lesch und Ralf Koschinski
Der Weg ist das Ziel, aber ohne Ziel führt der Weg nur allzu leicht in die Irre. Schon aus diesem Grund sollte ein Ziel formuliert werden. Das gilt auch für Coachingprozesse – beispielsweise zwischen Führungskraft und Mitarbeiter(n). Neben dem Ziel als solches unterstützt die ZIEL-Formel eine aktive Umsetzung.
Von der Führungskraft zum Führungscoach
Führungskräfte sind heute viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Das soll kein Vorwurf sein! Schließlich haben sie ein enormes Pensum zu bewältigen. Ständig neue Projekte und Prozesse, die Digitalisierung sorgt für zusätzliche administrative Aufgaben, Controlling und anderes mehr – da bleibt nicht mehr viel Zeit, der wichtigsten Aufgabe nachzukommen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen.
Mehr denn je ist deshalb der Führungscoach gefragt. Dieser unterstützt und coacht sein Team in kleinen Schritten situativ zur motivierenden Zielerreichung. Agil ist das Wirken des Führungscoachs, wenn er Mitarbeiter oder Teams durch den professionellen Einsatz der geeigneten Interventionen zur Selbststeuerung und so zum skalierbaren Umsetzungserfolg führt.
Dabei ist und bleibt er zugleich Manager, Führungskraft, Umsetzer und Coach – wohl wissend, dass auch der beste Führungscoach ohne Mitarbeiter nicht wirksam sein kann.
Z(eit) – I(nput) – E(rgebnis) – L(ust)
Coachingprozesse, unabhängig ob Einzel-, Team- oder Selbstcoaching, sind ohne detaillierten Umsetzungsfahrplan von vornherein zum Scheitern verurteilt. Mit der ZIEL-Formel haben Führungscoach und Mitarbeiter ein wirkungsvolles Instrument zur Auftragsklärung und Energiefreisetzung gleichermaßen. Diese vier Schlüsselfaktoren verbergen sich dahinter:
Zeit: Das Coaching als Projekt interpretieren
Das Akronym ZIEL steht erst einmal für sich selbst. Karl Lagerfeld hat einmal gesagt: „Das Erreichte darf niemals als endgültiges Ergebnis angesehen werden.“ Und weiter: „Hat man gewisse Ziele erreicht, muss man für sich neue Ziele finden.“ Für Führungscoach und Mitarbeiter bedeutet das, zunächst einmal einen Zeit- und Umsetzungsplan zu erstellen. Start- und Endtermine werden definiert und Zwischenstationen als Meilensteine genau beschrieben.
Input: den Ressourceneinsatz planen
Um mit einem Mitarbeiter Ziele zu erreichen, muss im Rahmen der Auftragsklärung definiert werden, welche Ressourcen und Kapazitäten zur Verfügung stehen. Aspekte wie „Stärkenmanagement“ und „Fokussierung auf das Wesentliche“ stellen in einem persönlichen Coachingprozess wichtige Ressourcen dar. Neben dem materiellen Input spielt also das immaterielle Budget eine entscheidende Rolle: Welche Begabungen, Talente, Stärken und Kompetenzen können genutzt werden?
Ergebniskennzahl: Werte festlegen
Im immateriellen Bereich ist das zwar schwierig, aber nicht unmöglich. Ist- und Sollwerte lassen sich auch hier definieren. Ein Beispiel aus der Persönlichkeitsentwicklung: Zum Aufbau seines Selbstwertgefühls gelingt es dem Mitarbeiter bei Wünschen, die an ihn herangetragen werden, in einem bestimmten Zeitraum viermal „Nein“ zu sagen, statt wie früher seine Zustimmung zu geben, obwohl er dies gar nicht wirklich wollte.
Lustfaktor: Das emotionale Warum klären
Die intrinsische Motivation ist Bedingung. Das emotionale Warum hängt eng mit der Motiv- und Wertewelt des Mitarbeiters zusammen. Was ist ihm wirklich wichtig im (Berufs-)Leben? Was bewegt ihn im tiefsten Inneren? Das Erkennen von Sinn und Zweck des Prozesses erst ermöglichen es, an der persönlichen Weiterentwicklung Freude zu haben. Fortschritte lassen sich in einem Erfolgstagebuch visualisieren. Und sie sollten – ob im Zweiergespann oder einem größeren Team – unbedingt gemeinsam gefeiert werden.
Mit der ZIEL-Formel wird beim Mitarbeiter Umsetzungsenergie entwickelt und freigesetzt, die dieser nutzt, um mit Kompetenz, Leidenschaft und Hingabe seine Ziele zu erreichen. Wer so „tickt“, kann immer wieder Grenzen überschreiten, Hindernisse überwinden und Großes leisten.
Elmar Lesch, Ralf Koschinski
Umsetzen statt Scheitern
8A-Navigator für agiles Führungscoaching
176 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3-648-12270-9, € 34,95
Haufe Verlag 2019
Leseprobe auf der Website der Autoren
Elmar Lesch und Ralf Koschinski bewegen als UMSATZMEISTER® mit ihrem Methodeninstitut für Potentialentwicklung und Umsetzung Menschen zur Veränderung.
Elmar Lesch, Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtschaftsingenieur (FH), ist international zertifizierter Unternehmensberater BDU/CMC sowie erfolgreicher Führungs- und Verkaufstrainer, Businesscoach, Projektmanager und Lehrbeauftragter für Projektmanagement. Inhaber der Unternehmensberatung für Vertrieb & Marketing LESCH CONSULT und Gesellschafter des UMSATZMEISTER-Methodeninstitutes für Potenzialentwicklung.
Ralf Koschinski, Dipl.-Kaufmann, begeistert Führungskräfte und Verkäufer als Vortragsredner und Erfolgstrainer. Er ist zertifizierter Management- & Business-Coach sowie Mittelstandsberater. Inhaber von VERTRIEBSMEISTER®, Institut für Unternehmensentwicklung, und Gesellschafter des UMSATZMEISTER-Methodeninstitutes für Potenzialentwicklung.
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(Bild von Gerd Altmann auf Pixabay)