Debriefing: Eine erprobte, aber oft ignorierte Führungstechnik
Wenn die Mitarbeitermotivation sinkt, liegt das nicht immer an der Arbeit selbst oder an fehlendem Willen. Oft ist es der Führungsstil, der zu wenig motiviert und fördert. Ein wichtiges Führungsinstrument, das sowohl bei militärischen Operationen als auch von der NASA und vielen anderen Organisationen eingesetzt wird, ist das Debriefing. Es hat zum Ziel, nach Abschluss einer Operation oder einer besonderen Tätigkeit den Ablauf Revue passieren zu lassen:
Beim Debriefing wird reflektiert, was gut, und was verbesserungswürdig am Ablauf und an den Resultaten war. Es werden Probleme angesprochen oder besprochen und Lösungen dafür gesucht.
Für Mitarbeiter ist das Debriefing wichtig, da es ihnen hilft, die eigene Tätigkeit im Kontext zu betrachten und wertvolles Feedback zu sammeln. Zugleich dient das Debriefing auch dazu, dem Mitarbeiter Anerkennung zu zollen und zu zeigen, dass seine Erfahrungen und Ergebnisse geschätzt werden und er dabei unterstützt wird, an der Aufgabe zu wachsen und daraus zu lernen. Schließlich hilft das Debriefing, eine Tätigkeit auch mental zum Abschluss zu bringen: Gerade wenn das Feedback ausbleibt, fragen sich Mitarbeiter sonst oft noch Wochen und Monate später, ob sie alles richtig gemacht haben.
Im Unternehmensalltag wird dem Debriefing häufig zu wenig Beachtung geschenkt. Projekte starten mit großen Kick-off-Meetings, aber wenn das Projekt seinen Abschluss findet, fühlen sich die Beteiligten oft vergessen und übergangen. Und auch bei kleinen, persönlichen Aufgaben hat das Debriefing seinen Platz: Statt nur eine Besprechung anzusetzen, was zu tun ist und erwartet wird (Briefing), sollten Sie als Vorgesetzter auch immer darauf achten, zum Abschluss ein kurzes Debriefing anzusetzen.