A better place to work: Verstärken Sie Positives, eliminieren Sie Negatives
Arbeiten Sie gerne in Ihrem Job, für Ihr Unternehmen? Wie ist es mit Ihren Mitarbeitern? Eigentlich sollten wir jeden Tag daran arbeiten, den eigenen Arbeitsplatz für uns und unsere Kollegen zu einem noch besseren Ort zu machen. Aber oft sind es kleine Dinge, die harmlos beginnen und dann schleichend die Atmosphäre vergiften.
Als Führungskraft obliegt es Ihnen, ein Umfeld zu schaffen, in dem Ihre Mitarbeiter und Sie selbst sich wohlfühlen. Der Wohlfühl-Faktor ist nicht nur nice to have, sondern ein essenzieller Aspekt, der zu höherer Produktivität, mehr Stressresistenz und einem reibungsloseren Miteinander beiträgt. Mehr noch: Er überträgt sich auch auf die Kunden und Partner und entscheidet mit darüber, ob das Unternehmen oder die Abteilung attraktiv für Bewerber erscheint.
Doch das Management des Wohlfühlfaktors steht in den wenigsten Unternehmen im Tätigkeitsprofil der Führungskräfte. Dabei entfalten Störfaktoren oft eine virale, toxische Wirkung und stecken schleichend immer mehr Mitarbeiter an. Häufig handelt es sich dabei um kleine Ursachen, die aber eine große Wirkung entfalten können, wenn sie nicht rechtzeitig adressiert werden.
10 Minuten für den Wohlfühl-Faktor
Nehmen Sie sich ab sofort 10 Minuten pro Woche Zeit, um Ihren Arbeitsplatz und Ihre Abteilung zu einem better place to work zu machen. Was Sie dazu tun müssen? Sprechen Sie mit Ihren Mitarbeitern, hören Sie aufmerksam zu, entwickeln Sie einen 7. Sinn für die kleinen Störfaktoren.
Und oft sind es wirklich die kleinen Dinge, die leicht geändert werden können, die die Stimmung drücken: die quietschende Klimaanlage, das fehlende Lob, der nervende Bürostuhl. Gerade bei solchen vermeintlichen Kleinigkeiten sagen viele Mitarbeiter von sich aus nichts, ärgern sich aber jeden Tag aufs Neue – und dieser Ärger kumuliert sich mit der Zeit.
Ihre Aufgabe als Führungskraft besteht darin:
- Positives zu verstärken und
- Negatives zu eliminieren.
Sobald Ihre Mitarbeiter sehen, dass es Ihnen mit der Wohlfühl- und Qualitätsoffensive ernst ist, können Sie sie aktiv um Mitwirkung bitten. Machen Sie klar, dass Sie ein offenes Ohr für solche Störungen haben und daran interessiert sind, Störungen abzustellen. Feedback-Systeme und Vorschlagswesen sind äußerst wertvolle Hilfsmittel gegen diese nervigen Kleinigkeiten. Sie helfen bei der Identifikation und aktivieren die Problemlösekompetenz und Kreativität aller, um die Probleme in den Griff zu bekommen, bevor sie monumental werden.
Machen Sie klar, dass das Schaffen einer Wohlfühl-Atmosphäre jedermanns Job ist und Sie der richtige Ansprechpartner sind.
Toxische Mitarbeiter
Manchmal liegt die Wurzel des Übels allerdings nicht in Kleinigkeiten begründet, die sich leicht beheben oder verbessern lassen: Ein einzelner toxischer Mitarbeiter kann ein ganzes Unternehmen vergiften. Eine Redensart sagt nicht umsonst: Leute werden eingestellt wegen ihrer Fähigkeiten – und gefeuert wegen ihres Verhaltens.
Wenn Sie feststellen, dass ein Mitarbeiter das Klima vergiftet, müssen Sie sich darum kümmern. Sprechen Sie mit ihm, wählen Sie dafür eine neutrale Umgebung. Erheben Sie keine Vorwürfe, sondern versuchen Sie zu ergründen, was das Verhalten begründet, das die Kollegen nervt. Zumeist steckt dahinter keine zerstörerische Absicht, sondern möglicherweise falsch verstandener und kanalisierter Ehrgeiz. Die meisten “Störenfriede” sind überzeugt davon, im besten Interesse aller zu handeln. Versuchen Sie, im Gespräch eine Lösung zu finden, häufig wird es gelingen.
Zeigt sich der Störfaktor uneinsichtig und vergiftet die Atmosphäre weiter, dann müssen Sie formale Schritte einleiten und sich gegebenenfalls von ihm trennen. Das ist für alle Seiten schmerzhaft, manchmal im Sinne des Gemeinwohls aber nicht zu vermeiden.
Aber Ihre Aufgabe endet hier nicht: Sie haben auch die Verpflichtung, sich um die Mitarbeiter zu kümmern, die sich als Opfer des Störenfrieds gefühlt haben. Gerade Mobbing hinterlässt sonst tiefe Narben, die auch dann noch das Klima beeinflussen, wenn die Störquelle längst beseitigt wurde.