Knapp 50 Prozent des Seegüterumschlags durch Billigflaggen
48,9 Prozent aller Güter, die 2017 in deutschen Seehäfen ein- oder ausgeladen worden sind, wurden mit Schiffen unter einer sogenannten „Billigflagge“ befördert. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltschifffahrtstages am 27. September mit.
Unter Billigflaggen sind die Flaggen solcher Staaten zu verstehen, in denen sich ausländische Reeder oder Reedereien registrieren lassen, um Kosten zu reduzieren. Als wesentliche Vorteile von Billigflaggen werden dabei Steuervergünstigungen sowie geringere Sozial- und Sicherheitsvorschriften gesehen.
Für die deutschen Seehäfen am bedeutendsten sind die Billigflaggen von Liberia und Panama. Von den 2017 insgesamt umgeschlagenen knapp 300 Millionen Tonnen Seegütern entfielen 29,6 Millionen Tonnen auf Schiffe unter liberianischer Flagge und 27,5 Millionen Tonnen auf Schiffe unter panamaischer Flagge. Beide Flaggen nehmen auch in der Rangliste aller in deutschen Seehäfen vertretenen Flaggen die Plätze 1 und 2 ein.
Zum Vergleich: Deutsche Schiffe haben 2017 insgesamt 22,7 Millionen Tonnen ein- oder ausgeladen und liegen damit auf Platz 3, gefolgt von Malta, einer weiteren Billigflagge, auf der vierten Position.
(Quelle: Statistisches Bundesamt/Destatis)