Wertschöpfung: Welt der zwei Geschwindigkeiten
Eine Studie des World Economic Forum gemeinsam mit A.T. Kearney belegt: Bei den Produktionsfaktoren liegen Japan und die USA an der Spitze. Österreich belegt in Sachen „Produktionsstruktur“ den guten neunten Platz, hinkt der Schweiz (Platz 4) und Deutschland (Platz 3) aber deutlich hinterher. Die Studie zeigt aber auch, dass 90 Prozent der Länder Lateinamerikas, des Nahen Ostens, Afrikas und Eurasiens schlecht auf den Wandel der Produktion vorbereitet sind.
Die Wertschöpfungs-Studie „Readiness for the Future of Production Report 2018“ des World Economic Forum und der internationalen Unternehmensberatung A.T. Kearney stellt Österreich ein gutes Zeugnis aus: Sowohl beim Faktor Produktionsstruktur (Platz 9) als auch im Ranking der Produktionstreiber (Platz 18) zählt die Alpenrepublik zur Weltspitze.
„Österreich agiert aus einem Moment der Stärke. Der schlimmste Fehler wäre, sich darauf auszuruhen, denn in der digitalisierten Wirtschaft gewinnt dauerhaft nur, wer zur absoluten Spitzengruppe gehört, und die Konkurrenz schläft nicht“, kommentiert Dr. Matthias Witzemann, Partner und Leiter des Wiener Büros von A.T. Kearney.
Die Gewinner der vierten industriellen Revolution
Der zum Auftakt des World Economic Forum 2018 von A.T. Kearney in Davos präsentierte Bericht bewertet, wie gut globale Volkswirtschaften auf die Veränderungen in der Produktion vorbereitet sind und wie sie davon zukünftig profitieren können. Das Ranking bewertet dabei die Produktionsstruktur, aber auch Produktionstreiber, nämlich relevante Schlüsselfaktoren wie Technologie und Innovation, Humankapital oder globale Investitionen.
Der Bericht zeigt: Japan ist weltweit führend bei der Produktionsstruktur, während die USA die Chancen der Industrie 4.0 am besten für sich nützen, um Produktionssysteme zu verändern und voranzutreiben. Hier darf sich Deutschland über starke Positionen im Ranking freuen: Platz 3 bei der Produktionsstruktur sowie Platz 6 bei den Produktionstreibern.
Die Verlierer der vierten industriellen Revolution
„Die vierte industrielle Revolution ist in vollem Gange – allerdings herrscht ein starkes Ungleichgewicht zwischen den Ländern“, warnt Eisenhut auf dem Weltwirtschaftsforum. „Die 25 führenden Länder sind für über 75 Prozent der globalen Wertschöpfung verantwortlich, während 90 Prozent der Länder aus Lateinamerika, dem Nahen Osten, Afrika und Eurasien nur schlecht auf den Wandel der Produktion vorbereitet sind.“
In diesen 90 Prozent werden innovative Fertigungstechnologien nicht der gewählte Weg der Transformation sein, so der Bericht, sondern eine weitere Fokussierung auf traditionelle Produktionsmöglichkeiten und andere Sektoren stattfinden.
Kein Land schöpft Potenziale voll aus
„Luft nach oben haben alle Länder“, so Eisenhut. „Kein Land hat das volle Potenzial der vierten industriellen Revolution in der Produktion ausgeschöpft.“
Um die Effizienz zu steigern, brauche es internationale Standards, die technische, geografische und politische Grenzen überschreiten. „Neue und innovative Ansätze für die Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor sind erforderlich. Nur so können sich schnell und effektiv Partnerschaften bilden, die neue Werte freisetzen“, ist sich Eisenhut sicher.
Lesen Sie die gesamte Studie: Readiness for the Future of Production Report 2018
Über A.T. Kearney
A.T. Kearney ist eine führende internationale Managementberatung mit Niederlassungen in mehr als 40 Ländern. Das Unternehmen arbeitet für mehr als drei Viertel der Firmen, die in den Fortune Global 500 der weltweit umsatzstärksten Unternehmen gelistet sind, sowie für die einflussreichsten Regierungs- und Non-Profit-Organisationen.
(Quelle: PM A.T. Kearney)