Studie: Potenziale im Lieferantenmanagement bleiben ungenutzt
57 Prozent der Unternehmen lassen Potenziale im Lieferantenmanagement ungenutzt, weil sie keine oder keine adäquaten Technologien im Einsatz haben: Das ist eines der Kernergebnisse des „Global SRM Maturity Reports 2017“ von POOL4TOOL.
An der Untersuchung, die zeigt, dass ein Großteil der Unternehmen Nachholbedarf im Bereich der Digitalisierung ihrer Strategien hat, nahmen 222 Entscheidungsträger im Einkauf aus aller Welt teil.
- Report bietet aktuelle Einblicke in den Reifegrad des SRM in Einkaufsorganisationen jeder Größe und Industrien.
- Nur ein kleiner Teil der Unternehmen schöpft seine Möglichkeiten im SRM aus und verschafft sich so einen Vorteil im internationalen Wettbewerb.
- Produzierende Industrie steht an der Spitze des Rankings.
- Einkaufsorganisationen mit hybriden Organisationsstrukturen erzielen durchwegs bessere Ergebnisse.
- Ergebnisse als kostenloser Download verfügbar.
„Nur ein kleiner Teil der Unternehmen schöpft seine Möglichkeiten im Supplier Relationship Management (SRM) aus und verschafft sich so einen Vorteil im internationalen Wettbewerb. Die restlichen Unternehmen werden hier nachziehen müssen, um zukunftsfähig zu bleiben. Denn die Digitalisierung im Einkauf schreitet rasant voran und steht vor größeren Umbrüchen denn je. Kognitive Technologien wie künstliche Intelligenz oder Digital Assistants werden die Arbeitsabläufe revolutionieren – und sie stehen bereits in den Startlöchern. Wer hier selbst die Grundlagen der Digitalisierung im Einkauf und SRM weiterhin stiefmütterlich behandelt, wird mittelfristig große Probleme bekommen“, sagt Bertrand Maltaverne, Senior Business Consultant bei POOL4TOOL und Autor des Reports.
Mehrheit der Unternehmen agiert ohne adäquate Technologie
57 Prozent der Unternehmen gaben an, weder einfache Informationen via Lieferantenportal mit ihren Lieferanten auszutauschen noch echte kollaborative Prozesse mit ihren Lieferanten umzusetzen, etwa in den Bereichen Forecasting & Planning (z.B. VMI, Kanban). Über ein Drittel (38%) haben keine zentrale SRM-Lieferantendatenbank im Einsatz. Der Mangel an adäquater Technologie betrifft dabei Unternehmen jeder Größe und ist bei jenen im mittleren Bereich (USD 50-500 Mio. Umsatz) mit 58% bzw. 75% am stärksten ausgeprägt.
Selbst wenn die SRM-Praktiken der Unternehmen hinsichtlich Mitarbeitern und Prozessen ausgereift sind, ohne digitale Unterstützung scheitern die Unternehmen an ihrer Umsetzung. Der Verzicht auf End-to-End-Technologien wirkt sich auf viele entscheidende Bereiche im Lieferantenmanagement aus, insbesondere ist kein vollständiger, globaler Blick auf die Lieferantenbasis möglich (inklusive wichtiger Aspekte wie Finanzrisiko, Supply-Chain-Risiko und Corporate Social Responsibility). Auch globale Category-Management-Konzepte kann der Einkauf so nicht effizient durchsetzen. Darunter leidet aber letztendlich die Agilität im Fall von unvorhergesehenen Ereignissen und Engpässen, wenn der Einkauf kurzfristig die Versorgungssicherheit gewährleisten muss.
Hybride Organisationsstrukturen besser
Ein weiteres Ergebnis der Befragung: Einkaufsorganisationen mit hybriden Organisationsstrukturen erzielen durchwegs bessere Ergebnisse als Betriebe, die rein zentral oder rein dezentral aufgestellt sind. Eine mögliche Erklärung liegt darin, dass diese Unternehmen in der Vergangenheit bereits einmal zentral und/oder dezentral organisiert waren und heute auf ihren Erfahrungen aufbauen. Das scheint auch auf den Bereich der eingesetzten Technologien zuzutreffen, ohne die der Einkauf keine hybriden Strukturen auf globaler Ebene aufbauen kann.
Die Umfrageergebnisse brachten auch einige interessante Einblicke zum Reifegrad des SRM hinsichtlich der Branche und der Größe der Unternehmen. Es zeigte sich, dass Einkaufsorganisationen der produzierenden Industrie an der Spitze des Rankings stehen. Diese haben früh begonnen, in SRM-Technologien zu investieren und mehr Ressourcen in das Thema gesteckt. Am anderen Ende der Skala landeten Unternehmen aus den Sektoren Banking & Finance, Finanzdienstleistungen und Versicherungen. Kleine Betriebe (< USD 50 Mio. Umsatz) und große Unternehmen (> USD 500 Mio. Umsatz) erzielten bessere Resultate als jene Unternehmen im mittleren Bereich.
222 Teilnehmer aus aller Welt
Der „Global SRM Maturity Report 2017“ bietet globale Einblicke und Benchmarks zum aktuellen Reifegrad des SRM in internationalen Einkaufsabteilungen aus allen Branchen und Unternehmensgrößen: Was ist State-of-the-Art? Welche Unternehmen oder Branchen setzen echte Benchmarks? Wo gibt es die größten ungenutzten Potenziale?
Der Report basiert auf der Online-Umfrage „SRM Reifegrad-Check“, die von 27. Oktober bis 15. November 2016 durchgeführt wurde. Insgesamt nahmen 222 Personen aus aller Welt teil, unter anderem aus fast allen europäischen Ländern, den USA, Kanada, Brasilien, dem Nahen Osten, China, Indien und Australien. Die Umfrage deckte alle Bereiche und Dimensionen des SRM (MitarbeiterInnen, Prozesse, Technologie) ab und ermöglichte es den TeilnehmerInnen, ihre SRM-Prozesse und -Praktiken einem kritischen Self-Assessment zu unterziehen.
Der gesamte Report steht hier kostenlos zum Download zur Verfügung.
Über POOL4TOOL
Die POOL4TOOL AG ist mit Standorten in Europa, Amerika und Asien und über 300 Kunden globaler Marktführer für elektronische Prozessoptimierung im „direct procurement“ und vereint alle Prozesse von der Produktentstehung über den strategischen Einkauf (Sourcing), das Lieferantenmanagement (SRM), die indirekte Beschaffung (Procurement), das Supply Chain Management (SCM) bis hin zum Qualitätsmanagement.
(PM POOL4TOOL)