Veränderung gestalten
Veränderungen sind ein Bestandteil unseres Lebens. Im persönlichen Bereich, in der Familie, im Beruf sind wir ständig mit Veränderungen konfrontiert. Manche Veränderungen geschehen langsam, fast unmerklich, anderes kommt „aus heiterem Himmel“ auf uns zu.
Es scheint, dass sich die Welt um uns herum immer schneller dreht. Veränderungen sind die Folge – Veränderungen, denen wir nicht entgehen können. Doch es hilft nicht, die Augen zu verschließen und zu hoffen, dass der Sturm vorüber geht. Das führt nur dazu, dass man erst recht von den Veränderungen überrollt wird und die Kontrolle verliert.
Stattdessen ist es wichtig, sich (pro-)aktiv mit den Veränderungen zu beschäftigen, ihnen offen entgegenzusehen und sich ihnen zu stellen. Lassen Sie sich nicht von Veränderungen das Leben vorschreiben, sondern gestalten Sie die Veränderungen und die daraus resultierenden Ereignisse mit!
Oft wissen wir nicht: Ist die Veränderung für mich gut? Bringt sie Nachteile mit sich? Welche sind das und wie gehe ich damit um? Und so sind Veränderungen – vor allem jene aus heiterem Himmel – oft mit Ängsten und Befürchtungen verbunden.
Doch viele Veränderungen kommen nicht wirklich aus heiterem Himmel. Sie zeichnen sich für diejenigen, die nicht den Blick dafür verschließen, oft schon weit im Voraus ab. Das gibt die Gelegenheit, sich vorzubereiten und in den Prozess einzugreifen. Aber auch, wenn wir von Veränderungen überrascht werden, ist es nicht zu spät. Wir dürfen nur nicht in Angststarre verfallen wie das Kaninchen im Scheinwerferlicht des herannahenden Pkws.
Die Folge dieser Angstzustände zeigt sich unter anderem im Cocooning, dem sich Einigeln und Abschotten nach außen, aber auch darin, dass Menschen Fremdes und Unbekanntes rundweg ablehnen oder gar Veränderungsprozesse verleugnen. Letztlich aber kann man sich gegen Veränderungen nicht stemmen, sondern muss sie akzeptieren und sich an sie anpassen.
Dazu ist es wichtig, Abstand zu gewinnen und sich den Prozess der Veränderung bewusst anzusehen:
- Wo setzt(e) er ein?
- Gab es Anzeichen?
- Was geht vor sich, was wird anders?
- Wo besteht Handlungsbedarf?
- Brauche ich neue Kompetenzen?
- Kann ich jemanden um Rat fragen?
- Wie viel Zeit steht zur Verfügung?
Eine Analyse des Veränderungsprozesses nimmt Ängste, hilft in der Übergangsphase und zeigt Potenziale auf, die man bei der ersten Konfrontation mit dem Neuen gerne übersieht.
Hilfreich ist es auch, diesen Auseinandersetzungsprozess nicht übers Knie zu brechen, sondern über einen gewissen Zeitraum zu planen. Dazu können Sie sich die oben genannten Fragen in einem Abstand von zwei bis drei Wochen immer wieder stellen, Ihre Antworten notieren und einzelne Handlungsimpulse setzen – beispielsweise Rat zu suchen oder das eigene Verhalten schrittweise anzupassen. Jeweils zum nächsten Termin evaluieren Sie dann, wie sich die Situation und Ihre Einstellung dazu verändert haben … und leiten daraus die weiteren Schritte ab. So können Sie Veränderungen aktiv gestalten und sich daran anpassen, statt von ihnen überrollt zu werden.