Smart Factory
Smart Factory (auf deutsch „intelligente Fabrik“) ist ein Begriff aus der Forschung im Bereich Fertigungstechnik, der zur Hightech-Strategie der deutschen Bundesregierung als Teil des Zukunftsprojekts Industrie 4.0 gehört.
Als Smart Factory wird die Vision einer Produktionsumgebung bezeichnet, in der sich Fertigungsanlagen und Logistiksysteme ohne menschliche Eingriffe weitgehend selbst organisieren. Teil dieses Zukunftsszenarios ist weiterhin die Kommunikation zwischen Produkt (z.B. Werkstück) und Fertigungsanlage.
Damit existieren mindestens drei unterschiedliche Kommunikationsebenen:
- Kommunikation von Produktionsanlagen untereinander
- Kommunikation zwischen Werkstücken und Produktionsanlagen
- Kommunikation zwischen Logistiksystemen und Produktionsanlagen
- Kommunikationen zwischen Logistiksystemen und Werkstücken
Technische Grundlage sind cyber-physische Systeme, welche mit Hilfe des Internets der Dinge miteinander kommunizieren: Das Produkt bringt seine Fertigungsinformationen in maschinell lesbarer Form selbst mit, z.B. auf einem RFID-Chip. Anhand dieser Daten werden der Weg des Produkts durch die Fertigungsanlage und die einzelnen Fertigungsschritte gesteuert. Mit anderen Übertragungstechniken, wie etwa WLAN, Bluetooth, Farbcodierungen oder QR-Codes, wird derzeit auch experimentiert.
Alle Komponenten der Smart Factory sind so durch M2M-Kommunikation drahtlos miteinander verbunden. Die Produktionslogik wird in der Smart Factory invertiert: Statt einer starren, auf Massenproduktion ausgerichteten Produktionsstraße steht eine dezentrale Steuerung im Mittelpunkt, bei der das Werkstück die passenden Fertigungsdienste von einer wesentlich flexibleren, automatisch konfigurierbaren “smarten” Fertigungsstraße anfordert. Die Produktion von Einzelstücken (Losgröße 1) wird so in der Smart Factory bezahlbar, da auch sie in diesen flexiblen Fertigungsstraßen entstehen.
Ein immer wieder geäußerter Kritikpunkt an der Smart Factory ist die mangelnde Einbeziehung des Menschen in diese Prozesse. Der Mensch wird in der Smart Factory nur noch benötigt, um unerwartete Störungen zu beseitigen und die Systeme zu warten und instandzuhalten. Das Konzept der Smart Factory wird zudem dadurch verkompliziert, dass bei den einfachen Modellsystemen viele Systeme ausgeklammert sind, die einen unternehmerischen Betrieb erst ermöglichen, wie buchhalterische Systeme, Finanzplanungsoftware usw.
An Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird an der Smart Factory im Rahmen sogenannter Modellfabriken gearbeitet.
(Quelle: mit Material von Wikipedia)